Orientalisierende Sturmhaube

Orientalisierende Sturmhaube

Erzielter Preis: 26.000 €

29.11.2018

Europa, viell. Süddeutschland, 1.H. 17.Jh.

Sturmhaube mit 2, mit Löchern zum Hören versehenen, Backenstücken, einem beweglichen Nackenschirm aus 4 miteinander verbundenen Einzelplatten und einem gerade ausgerichteten, spitz zulaufendem Vorderschirm als Augen- und Blendschutz. Der glockenförmige Helm ist mit goldfarben bemalten Ranken und Blumen im orientalischen Stil sowie gefassten Steinimitaten aus Metall auf den 6 Rippen verziert. Der Helm besitzt einen kugelförmigen Abschluss und besteht wohl aus Eisen, mittlerweile brüchig, rissig und löchrig, z.T. verbogen, Abplatzungen, starker Farbabrieb, kleine Stücke fehlend, einige Steinimitate wackeln, insg. deutliche Alters-und Gebrauchsspuren. Haube ohne Innenfutter und mangelhaft restauriert, die Verbindungen des Nackenschirms und der Backenschirme zum Helm betreffend. Helmgewicht 1,9kg. In Augsburg und Nürnberg wurden einst reichverzierte Prunkhauben von hoher künstlerischer Fertigkeit hergestellt. Die Form der orientalisierenden Sturmhaube leitet sich von persischen und türkischen Vorbildern ab. Über Ungarn und Polen gelangen die Helme nach Sachsen und Bayern und von dort in alle Heere Europas. Der Helm könnte einer Augsburger Werkstatt entstammen. Zu dem Helm gehört eine wohl im 19.Jh. extra dafür angefertigte Helmbüste aus Nussbaumholz in Form eines rundplastisch gearbeiteten, geharnischten Kriegers mit Schnurrbart. Die Helmbüste wiegt 10,8kg und ist 55cm hoch. Mit Alters- und Gebrauchsspuren. Highlight!